Unsere Stadt hat 609.000 Einwohner*innen, etwa jeder Sechste ist in mindestens einem der 400 Sportvereine Mitglied. Dazu kommen noch unzählige Freund*innen des unorganisierten Sports, die in ihrer Freizeit öffentliche Sportanlagen, Straßen, Wälder oder Gewässer nutzen, um sportlich aktiv zu sein. Leipzig ist gern in Bewegung – ob öffentlich oder im Verein, indoor oder outdoor – die Grundbausteine für eine Sportstadt müssen durch verschiedene Institutionen gelegt werden.
Zentral zuständig für die Grundsteinlegung ist das Amt für Sport der Stadt Leipzig. Die Amtsleiterin, Frau Katja Büchel, erklärte in einem Interview mit dem SPORTAKUS dessen Arbeitsweise. Um das Sporttreiben für uns alle möglich zu machen, stellt die Stadt Leipzig jährlich bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld wird in verschiedene Bereiche verteilt und investiert. 48 Mitarbeiter*innen erbauen die drei Säulen für die Sportstadt auf ihren Schreibtischen und 57 weitere arbeiten direkt in den Sportstätten.
1. Die notwendige Infrastruktur muss erbaut und erhalten werden.
2. Sportvereine werden sowohl finanziell als auch durch Flächennutzungsrechte unterstützt.
3. Die Stadt ist Ausrichter und Gastgeber von Sportgroßveranstaltungen.
Zur Sport-Infrastruktur zählen Sporthallen, Sportplätze und öffentliche Anlagen wie beispielsweise die Calisthenics-Station im Clara-Zetkin-Park oder der Skatepark “Parkallee” in Grünau. Dabei wird darauf geachtet, eine große Breite an Nutzergruppen anzusprechen. Es sollte Bewegungsmöglichkeiten für Groß und Klein, Jung und Alt, Sportaffine oder Einsteiger*innen geben. Eine Sportstadt sollte Optionen für jeden Sportsfreund bieten. Die Finanzierung und inhaltliche Planung solcher Sportanlagen liegt beim Amt für Sport. Die Umsetzung übernehmen andere Ämter in der Zusammenarbeit. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer legt zum Beispiel Spielplätze und Bewegungsparcours im öffentlichen Raum an, während das Amt für Gebäudemanagement Schulsporthallen baut, unterhält und saniert.
RB Leipzig, der SC DHfK – das sind zwei der Big Player in der Leipziger Vereinskultur. Aber die meisten Sportvereine verfügen meist nur über wenig Kapital. Trotzdem benötigen sie Flächen, um Training, Kurse und Veranstaltungen für ihre Mitglieder anbieten und auch durchführen zu können. Das Amt für Sport koordiniert die Nutzungszugänge von öffentlichen Sporthallen und Sportplätzen im Sinne des Sportbetriebs. Außerdem werden jährlich 2,5 Millionen Euro an verschiedene Leipziger Vereine im Rahmen eines Sportförderprogramms der Stadt ausgezahlt (Fachförderrichtlinie Sport der Stadt Leipzig). Der Stadtsportbund (SSB) Leipzig ist der Dachverband für alle in Leipzig eingetragenen Vereine und vertritt deren Interessen. Der Geschäftsführer des SSB Leipzig, Herr Michael Mamzed, sitzt gemeinsam mit Katja Büchel, Bürgermeister Herr Heiko Rosenthal und Stadtvertreter*innen als einer der sogenannten sachkundigen Bürger*innen im Fachausschuss Sport. Herr Christian Rösler ist der Geschäftsführer des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes e.V. und ist als solcher Teil des Ausschusses. Um die Interessen des olympischen Nachwuchs- und Spitzensports zu vertreten hat der Standortleiter Leipzig des Olympiastützpunktes Sachsen e. V. , Herr Stefan Sadlau, ebenfalls einen Platz im Fachausschuss Sport. Dieser agiert als beratendes Organ des Stadtrates für sportrelevante Fragen.
Neben einer vielfältigen Vereinskultur gehören auch sportliche Events zum Profil einer Sportstadt. Die Stadt Leipzig ist Ausrichter von nationalen und internationalen Sportgroßveranstaltungen. Für die Bewerbung, Organisation und Umsetzung ist das Amt für Sport zuständig. Neben der Finanzierung unterstützt das Sportamt die Bereitstellung der Location und die Unterbringung von Sportler*innen, Fans und Helfenden. Sicherlich erwarten wir alle die eine oder andere Veranstaltung nach der Zeit des Corona-Lockdowns schon sehnsüchtig – mein erster Gedanke: „Fußball-Europameisterschaft 2024“. Zusätzlich ist Leipzig Austragungsort des Internationalen Deutschen Turnfests 2025. Die Planung dieser beiden Sportgroßveranstaltungen läuft im Amt für Sport bereits sehr intensiv.
Ich hoffe schon, da sind wir auch dran, aus diesen Themen: Euro´24 und Turnfest´25 einen nachhaltigen Effekt für die Vereinslandschaft in der Stadt Leipzig zu generieren.
Frau Katja Büchel, Amtsleiterin für Sport
Leipzig bietet 609.000 Menschen ein Zuhause und das Amt für Sport versucht gemeinsam mit seinen “Verbündeten”, so viele Leute wie möglich für das Sporttreiben zu begeistern. Die bürokratischen Strukturen, das begrenzte Budget und die stagnierenden Mitgliederzahlen in Vereinen sind sicherlich Hürden bei diesem Vorhaben. Aber die beteiligten Institutionen sind kooperierend sicherlich fähig, Leipzig in Bewegung zu halten.