Abend für Abend kann man beobachten, wie an der Sportwissenschaftlichen Fakultät hunderte Menschen durch die Gänge strömen. Der eine trägt die Isomatte unter dem Arm, ein anderer tänzelt im bunten Turnoutfit über den Gang, er da vorne trägt einen Ghettoblaster über der Schulter und ihr dort drüben baumeln die Fußballschuhe hinten an der Sporttasche. Ein Schauspiel, das an Facettenreichtum kaum zu übertreffen ist. Menschen, überwiegend Studierende, die ihren individuellen Ausgleich zum Studienalltag suchen, und diesen im Hochschulsport gefunden haben.
Verantwortlich für dieses bunte Treiben an der Sportwissenschaftlichen Fakultät sowie an vielen anderen Standpunkten in und um Leipzig sind die Mitarbeiter*innen des Zentrums für Hochschulsport (ZfH). Sie sind es, die neue Kurspläne entwerfen, Unisportfeste planen, Ligen konzipieren und Exkursionen organisieren. Aber das ist noch nicht alles. Wusstest du, dass das Zentrum für Hochschulsport eigene Sportflächen hat, die für Veranstaltungen und privat organisierte Treffs vermietet werden? Oder hast du schon mal vom MIA-Projekt gehört? Kennst du jemanden, der bereits an sächsischen oder sogar deutschen Meisterschaften teilgenommen hat? Oder hast du vielleicht auch selbst schon bei solchen Meisterschaften deine sportliche Leistung erprobt? Kennst du die Volleyball-Uniliga oder die Fußball-Uniliga?
All dies sind nur einige der Angebote, die vom ZfH organisiert und durchgeführt werden. Die Fußball-Uniliga gipfelt beispielsweise in einem Ligafinale, welches traditionell zum Unisportfest ausgetragen wird. Neben dem Unisportfest veranstaltet der Hochschulsport im Sommersemester auch die Hochschulsportgala, das Pendant zum Tanzfest im Wintersemester. Auf diesen Veranstaltungen zeigen die Teilnehmenden einiger Hochschulsportkurse vor vollen Zuschauerrängen, was sie das Semester über in ihren Sportkursen gelernt haben.
Zusätzlich zu all den angesprochenen Traditionen, denen sich das ZfH seit Jahren mit viel Hingabe widmet, werden auch immer wieder neue Programmformen geschaffen und in die bestehenden Strukturen integriert. Insbesondere in den letzten Jahren musste sich der Hochschulsport den neuen Gegebenheiten anpassen. So entstand beispielsweise in Kooperation mit dem Hochschulsportzentrum der HTWK eine Vielzahl an digitalen Livestreaming-Kursen. Der Hochschulsport wurde somit digital und gelangte in die Wohnzimmer der Studierenden. Ein Format, das vielleicht aus der Not heraus geboren wurde, dank der immensen Flexibilität für die Teilnehmenden, nun jedoch zum festen Bestandteil des Hochschulsports wurde und auch im kommenden Semester nicht aus dem Programm wegzudenken ist.
Zudem werden im bevorstehenden Semester wieder neue Kurse und Workshops das Licht der Welt erblicken. So kann man sich beispielsweise in Sportarten wir Artistic Movement, Videoclip-Dancing, Musical Dance oder Roundnet/Spikeball einschreiben. Es steht ein sehr buntes Sportprogramm bereit, das Tradition mit Zeitgeist verbindet und somit die Kraft hat, viele Menschen zu bewegen, ihnen Freude zu bereiten und die Sorgen des Alltags vergessen zu machen.
Allein in der Vorlesungszeit des anstehenden Sommersemesters werden mehrere Tausend Studierende, Mitarbeitende und zum Teil auch Externe die rund 10.000 Plätze im Hochschulsport der Uni Leipzig unter sich aufteilen. Dabei haben sie die Wahl zwischen gut 350 Sportarten und Angeboten. Um dieses Hammer-Programm abzudecken, werden knapp 230 Kursleiter*innen im Einsatz sein und Woche für Woche alles geben. Die Kursleiter*innen sind eine der wichtigsten Säulen des Hochschulsports. Sie machen das ganze Spektakel überhaupt erst möglich. Umso wichtiger ist es, dass sie gezielt ausgewählt, individuell gefördert und unterstützt werden. Den Mitarbeiter*innen des ZfH ist es besonders wichtig, dass die Übungsleiter*innen Spaß an ihren Aufgaben haben und sich rundum wohlfühlen.
Neben den Übungsleiter*innen sind die Sportflächen eine der wichtigsten und zugleich knappsten Ressourcen. Insbesondere die Leipziger Sporthallen-Knappheit ist ein riesiges Problem. Das ZfH sucht daher stetig nach Kooperationspartnern mit passenden Sportflächen und Trainer*innen für weitere Hochschulsportkurse. Wie groß der Bedarf ist, lässt sich schon allein an den Zahlen der Kurs-Einschreibungen im letzten Wintersemester erahnen. Neben den erfolgreichen Anmeldungen gab es nämlich rund 12.000 Eintragungen auf den Wartelisten… Wer bei der Einschreibung in die Hochschulsportkurse keinen Platz in seinem Lieblingskurs ergattern kann, muss jedoch nicht ganz auf Sport verzichten. Die Restplatzbörse des Hochschulsports bietet eine übersichtliche Auflistung aller Angebote, in denen noch ein Platz frei ist. Darunter lässt sich stets noch der eine oder andere interessante Sportkurs finden. Somit hat man nicht nur die Möglichkeit, sich im Semester sportlich zu betätigen, sondern kann zugleich auch noch neue spannende Einblicke in eine vielleicht noch unbekannte Sportart gewinnen.
Wenn man weiß, was das ZfH seit vielen Jahren für die Uni und ihre Studierenden leistet, ist es kaum zu glauben, dass all dies von einem vergleichsweise winzigen Team organisiert und gemanagt wird. Das ZfH besteht nämlich gerade einmal aus vier festangestellte Mitarbeiter*innen. Komplettiert wird das Team des ZfH von zwei Platzmeistern sowie zwei studentischen Mitarbeiterinnen. Hält man sich vor Augen, dass dieses vergleichsweise kleine Team ein derart breites und facettenreiches Sportprogramm auf die Beine stellt, ist es naheliegend, dass Teamwork, Humor und Zusammenhalt auf allen Ebenen des Leipziger Hochschulsports unabdingbar sind. Umso schöner ist es, wenn man Teil dessen wird und selbst sehen darf, wie diese Werte von allen Beteiligten gelebt werden.
Auch der SPORTAKUS möchte etwas tiefer in diese Welt hineintauchen und in den kommenden Wochen und Monaten einen Blick hinter die Kulissen des Hochschulsports an der Uni Leipzig werfen. Dabei wollen wir unseren Fokus insbesondere auf die angebotenen Kurse legen, unbekanntere Sportarten unter die Lupe nehmen und dich in den einen oder anderen Kurs virtuell mitnehmen. Also sei gespannt und begleite uns auf unserer “Reise durch Tausend-und-eine Sportart”.