Die deutsche Hallenleichtathletik hat ihr Wohnzimmer in der Arena Leipzig

Ein Rückblick von SPORTAKUS-Redakteur Vincent Posmyk

Vom 22.2.-23.2.2020 fanden die 67. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in der neu getauften „Quarterback Immobilien Arena Leipzig“ statt – und wurden damit bereits zum neunten Mal in der Messestadt ausgetragen. Vor ausverkauften Rängen kämpften die besten Athlet­­_innen Deutschlands um die Titel. Unter ihnen befanden sich auch bekannte Sportler wie die Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), der Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen) sowie der Kugelstoß-Weltmeister und Lokalmatador David Storl (SC DHfK Leipzig).

Farken und Storl verteidigen Titel

Klare Sache über vier Runden: Robert Farken sicherte sich vor heimischem Publikum in seiner Heimatstadt den dritten Deutschen Hallenmeistertitel über 800m. In 1:50,39min verteidigte er damit seinen Titel. Zu keinem Zeitpunkt des Rennens ließ der junge Läufer vom SC DHfK Leipzig Zweifel aufkommen, wer  in Leipzig der Champion auf dieser Strecke ist.

Starke DHfK-Männer:  Auch David Storl konnte seinen Titel mit einem Stoß auf 20,58m direkt im ersten Versuch verteidigen. Damit fand er nach langer Verletzungspause endlich zu alter Stärke zurück. Der Titel ist sein insgesamt achter bei Deutschen Hallenmeisterschaften und vierter in Folge. Sein Trainingspartner Dennis Lewke stieß die Kugel auf eine Weite von 20,03m und sicherte sich damit die Bronzemedaille.

Wimpernschlagfinale: Über die 200m startete für den SC DHfK Felix Straub als Mitfavorit auf den Titel. In einem packenden Finale musste er sich dann aber knapp gegen Robin Erewa (TV Wattenscheid 01), der sich dank eines starken Schlussspurts den Sieg sicherte, um 0,03s geschlagen geben.

Weltmeisterin und Europameister in Topform

Erfolgreicher Doppelstart: Die Weitsprung-Welt- und Europameisterin Malaika Mihambo sicherte sich am Wochenende gleich zwei Medaillen. Im Weitsprung gewann sie ohne Probleme Gold mit einer Weite von 6,77m. Auch über die 60m zeigte sie bereits am Vortag eine tolle Leistung und holte sich im Feld der Spezialistinnen mit einem starken Lauf die Silbermedaille. Schneller war nur Siegerin Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner Sportfreunde).

Ladehemmung: Der Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko hatte bis dato eine schwierige Hallensaison und reiste nicht als Favorit nach Leipzig. Auch während des Wettkampfes dauerte es ein wenig, bis er seinen „Flow“ gefunden hatte. Einmal im Wettkampf angekommen, siegte er dann aber doch souverän vor Tobias Potye (2,20m; LG Stadtwerke München) und Benno Freitag (2,17m; SSV Ulm 1846), da er als einziger die 2,23m übersprang.

Neues im Hürdenwald: Eine Überraschungssiegerin gab es über die 60m-Hürden der Frauen. Da mit Ex-DHfK-Athletin Cindy Roleder (SV Halle) sowie Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) die beiden Favoritinnen verletzungsbedingt ausfielen, siegte Caroline Klein (Bayer Leverkusen) mit persönlicher Bestzeit von 8,15s. Bemerkenswert war hier, dass sich die Leipzigerin Lydia Schubert (SC DHfK) als 18-Jährige für die Heimmeisterschaft qualifizierte. Sie lieferte dann auch einen tollen Lauf in persönlicher Bestzeit (8,71s) ab und verließ die Halle mit einer Mittelfeldplatzierung und tollen Eindrücken. Die Leipziger Uni hatte mit der Medizinstudentin Ann-Cathrin Vogl ebenfalls eine Hürdensprinterin am Start. Sie tritt ebenfalls im Trikot des SC DHfK an. Ihr Rennen endete nach 8,69s ebenfalls im Mittelfeld. Die deutsche Hallenleichtathletik hat ihr Wohnzimmer in der Arena Leipzig

Die Leipziger Medaillengewinner (v.l.n.r.) Farken, Lewke, Storl und Straub (Quelle: SC DHfK Leipzig

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